intrestik Blog
Verrückt, die Frage nach Beteiligung stellte sich schon in den 60er Jahren: Wie können sich politische Entscheider an der Entwicklung von Lösungen beteiligen? Jürgen Habermas beschrieb in seinem Aufsatz „Verwissenschaftliche Politik und öffentliche Meinung“ (1964) die damalige Situation folgendermaßen: „Der Politiker wird zum Vollzugsorgan einer wissenschaftlichen Intelligenz – Sachzwänge und technische Möglichkeiten bestimmen das politische Handeln. Die Entscheidungen der Politik werden fiktiv, weil die rationalen, wissenschaftlichen Analysen die Entscheidungen vorab determinieren.“
Seoul, Südkorea, hat ein riesiges Problem. Denn wie in deutschen Großstädten auch, nur noch extremer, sind Grundstücke knapp und teuer. Investoren wollen das Maximum an Nutzfläche erreichen, doch die gesetzlichen Vorgaben begrenzen die Möglichkeiten. Wie gelingt es unter diesen Bedingungen, guten Wohnraum zu bauen? Sun Hong KIM, Kurator des Koreanischen Pavillon auf der Biennale, schlägt eine spielerische Perspektive vor. Er zeigt, wie es Architekten in Korea gelingt, mit der Idee „FAR Game“, das Dilemma zu lösen und attraktive Gebäude zu entwerfen.
Betrachten wir einmal moderne Bürogebäude wie Schachfiguren, als Türme im Stadtquartier. Was hilft uns diese Perspektive für die Stadtentwicklung?
Die kanadisch-amerikanische Stadt- und Architekturkritikerin, Jane Jacobs (1916–2006) verwendete diese Metapher in ihrem 1961 erschienen Buch „Tod und Leben großer amerikanischer Städte“. Sie zitiert dort den Planer Larry Smith, der den Versuch weitere Bürotürme in den Planungsentwurf für eine Stadtteil zu platzieren, mit den Worten: „Sie haben doch Ihre Schachfiguren alle verbraucht!“
Mit einem kleinen spielerischen Forschungstool unterstützte intrestik die Diskussion um unbekannte Mobilitätsalternativen. Mitte Oktober organisierte das Münchner Forum und der Festring Perlach eine Jubiläumsfahrt mit dem „alten“ Olympia S-Bahnzug (ET 420 001). Neben der nostalgischen Erinnerung wollten die Organisatoren die Diskussion zur aktuellen Verkehrsplanung in München aufgreifen.
"Exklusion durch Partizipation?", so fragt das Goethe Institut in einer Überschrift eines Artikels und wies darauf hin, dass Partizipation in der Stadtentwicklung auch Exklusion bedeuten kann. Leider blieb der Artikel dem Leser einen Hinweis auf eine Lösung schuldig. Wir behaupten, dass intrestik diese Lücke füllen kann.
Weiterlesen: Bürgerbeteiligung: Exklusion durch Partizipation?
Die Stipendiatengruppe der Stiftung der deutschen Wirtschaft (SDW) hatte intrestik zu ihrer Tagung am 26.09. 2015 in Tübingen eingeladen. Thema des dreitägigen Treffens war die „Nachhaltige Stadtentwicklung, am Beispiel Tübingens“. Die Stadt Tübingen hatte in ihrem städtebaulichen Rahmenplan bereits im Jahr 1993 das Ziel vorgegeben, „Stadt zu bauen“. In der ehemaligen Kaserne der Französischen Armee sollte wieder echte Urbanität entstehen. Experten aus Politik, Stadtverwaltung und einem Architekturbüro lieferten Hintergrundinformationen zum Planungsprozess und der aktuellen Situation im Viertel.