Was haben Landwirt von einem Blühstreifen? Reicht dem Naturschutz ein Blüh- oder Gehölzstreifen pro Ackerfläche? Der Niedersächsische Weg versucht dies zu beantworten, Landwirtschaft mit Naturschutz zu verbinden und damit die Vorgaben der Europäischen Union praxisnah umzusetzen. Aber letztlich sind es die Menschen vor Ort, die diese Vorgaben mit Leben füllen müssen.
Die Gesellschaft stellt immer mehr und immer höhere Ansprüche an die Landwirtschaft. Zugleich entsteht der Eindruck, dass diese mit den Anforderungen alleine gelassen wird. In den Gemeinden Lorup, Rastdorf und Vrees unternahmen nun alle beteiligten Akteure den Versuch, auf Augenhöhe in den Dialog zu treten. Bei diesem Vorhaben durfte intrestik sie im Auftrag der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (dvs) unterstützen.
Fast 30 Teilnehmende (Landwirte, Naturschutzbehörde, Bürgermeister uvm.) trafen sich an einem Samstag, um gemeinsam erste Schritte auszuloten. Unser Ziel als Büro war es, die fachlichen Perspektiven und Bedürfnisse der Landwirtschaft, gleichberechtigt neben denen des Naturschutzes zu betrachten. Einen wesentlichen Teil des Workshops bildete das Planspiel „Blühstreifen“. Darin verdeutlichten wir die Schwierigkeiten beider Seiten mit der konkreten Umsetzung der auf EU-Ebene entwickelten Vorgaben. Ist es für einen Unternehmer möglich mehr als 4 % seiner landwirtschaftlichen Fläche still zu legen? Ist es sinnvoll, wenn Blüh- und Gehölzstreifen wild in der Landschaft verteilt werden?
Fazit: Gemeinsam geht’s besser
Nach drei Spielrunden zogen die Teilnehmenden ihr Fazit und stellten Pläne für die Zukunft auf: Die aktuellen Vorgaben kann kein Betrieb alleine erfüllen! Nur durch eine regionale oder übergemeindliche Abstimmung entstehen qualitative Biotopflächen, die den Naturschutz voranbringen, ohne das einzelne landwirtschaftliche Unternehmen zu überfordern. Als nächster Schritt wird sich daher eine überregionale Arbeitsgruppe aus Landwirtschaft und Naturschutz bilden, die hier konkrete Umsetzungen in der Region ausloten wird.