Kann es gelingen, die Komplexität eines Hauptbahnhofes in einem haptischen Spiel zu übersetzen und so das Verständnis für diese Infrastruktur zu erhöhen?
Umgang mit Komplexität
Dank der Unterstützung unseres Advisory Boards, insbesondere des KTH (Royal Institute of Technology, Stockholm, Schweden), gelang es, die vielschichtige Infrastruktur eines Europäischen Hauptbahnhofes in einem haptischen Spiel abzubilden. Hintergrund ist das Forschungsprojekt AktOr, an dem das Büro intrestik maßgeblich beteiligt war. AktOr unterstützt und trainiert den Umgang von Beschäftigten mit Störungen in kritischer Infrastruktur, wie beispielsweise Stromversorgungen. Eisenbahn als Metapher ist im Kontext komplexer Infrastrukturen bestens als Spielbasis geeignet, da es sich um eng gekoppelte Systeme handelt. Einzelne Unterbrechungen oder Störungen haben Auswirkungen auf das gesamte System - zeitverzögert oder auch sofort. Bereits 1995 beschrieb Sozialpsychologe Karl Weick die Eigenschaften von eng- und lose gekoppelten Systemen und seine Auswirkungen auf das Handeln von Menschen in seinem lesenswerten Buch „Der Prozess des Organisierens“.
Teilnehmer/innen agieren auf dem Hintergrund des Bahnhofes Utrecht, des größten Bahnhofes der Niederlande. Entsprechend dem vorgegeben Zugfahrplan bewegen die sie in der Rolle von Leitwartenteams die Züge durch und in den Bahnhof. Das System ist an sich stabil, gerät jedoch durch die Entscheidungen der Menschen ins Schwingen. Die Anforderungen an die Entscheidungen der Teams steigen, da im System eine wachsende Anzahl von Zügen koordiniert werden müssen.
Auf dem Bild sehen Sie ein Probespiel auf der ISAGA Konferenz 2014, an der FHV Vorarlberg.