Der niederländische Pavillon auf der letztjährigen 15. Biennale Architectura, in Venedig, hat uns mit seiner außerordentlich interessanten Idee fasziniert. Was wäre, wenn Städte auf Zeit, wie ein UN-Sicherheitscamps, dazu genützt würden, zum Keim einer, neuen städtischen Entwicklung zu werden?
Was wäre, wenn beispielsweise die Verantwortlichen des Camp Castors in Mali, anstatt sich hinter hohen Zäumen zu verbergen, zusammen mit der lokalen Zivilgesellschaft an „Übergängen“ experimentieren würden? Wie kann man die lokale Bevölkerung systematisch beteiligen? Obwohl sich eine Vielzahl der 170 UN-Camps in der Sahelzone, in der Nähe von wachsenden Städten befinden – profitieren die Bürger dieser Städte nicht von der eingeflogenen, modernen, westlichen Infrastruktur. Das internationale Team um Malik Shoshan, „Design for Legacy“, verändert mit seiner Idee der vier Schritte, den Rahmen von Wahrnehmung: Exchange, Interface, Shared Space und Post-Mission.
Exchange bedeutet bereits während der Erstellungsphase eines Camps mit den lokalen Einwohner Kontakt aufzubauen, um später überhaupt Wissen und Ressourcen austauschen zu können. Im zweiten Schritt versucht man, die Umgebung des Camps zu einer Art Interface zur lokalen Stadt aufzubauen. So dass, beispielsweise die Bevölkerung in diesem Raum medizinisch versorgt, Zugang zu sauberen Wasser oder Elektrizität erhält. Wenn dies gelingt, könnten als nächstes gemeinsam genutzte Räume entwickelt werden, in denen die UN Soldaten mit Vertretern der Zivilgesellschaft z.B. Bildungsprojekte entwickeln. Schließlich wird am Ende der Mission das UN-Camp der lokalen Bevölkerung übergeben, so dass das es Teil der Stadtstruktur werden kann.
Und uns stellt sich natürlich die Frage: Was könnte es für temporäre Konzepte geben, um Städte in Mitteleuropa zu Veränderungen zu bewegen – z.B. bei der Mobilität?
Für die genauere Beschreibung von „Design for Legacy“ und unterstützendes Bildmaterial, folgen Sie bitte dem Link auf Design for Legacy
Und, für die Ausstellungsinteressierten, ab 14. September in München: Does Permanence Matter? Wie dauerhaft muss Stadtplanung angelegt sein? Architekturmuseum der TUM