Le Corbusier propagierte, dass die moderne Stadt klaren Strukturen folgen soll, in sich schlicht und einfach sein. Arbeit, Wohnen und Freizeit waren darin klar voneinander getrennt – auch das Spielen. In Folge der „Charta von Athen“ wurde diese Sicht allgemeiner städtebaulicher Standard in Europa. An den Folgen leiden wir noch heute. Der Niederländer Aldo van Eycks kritisierte diese funktionale Trennung der Stadt. Und, er lieferte zugleich die Lösung: Spielplätze.

Worin bestanden Aldo van Eycks Grundannahmen? Wie ist er vorgegangen? Warum wurden seine Interventionen von der Bevölkerung angenommen, ja sogar aktiv eingefordert? Was können wir für die heutige Situation aus seinen Arbeiten lernen?

Aldo van Eyck stellte der funktionalen Trennung die Idee der humanen Architektur gegenüber. „Die humane Architektur … zielte darauf ab, Orte zu schaffen, die den Dialog fördern und das Gemeinschaftsleben anregen …“.

Aus dieser Perspektive war es konsequent, Kinderspielplätze nicht von der Stadt abzutrennen, sondern überall in ihr zu platzieren. Um so, wie Aldo van Eyck selbst schreibt, „… die Stadtteile … durch Injektionen neu zu beleben“. Was zeigt, dass er nicht allein die Kinder bei seinen Planungen im Blick hatte. Er entwickelte an ungewöhnlichen Orten Spielplätze, nutzte vorhandene Grundstücke, manchmal nutzlos, leer und tot, um dort Raum für Kinder zu schaffen. Manchmal handelt es sich dabei um temporäre Zwischennutzungen, die schon bald wieder verschwinden sollten. Für jeden Platz erhielt seine eigene, individuelle Kombination. Er passte jeden dieser Plätze mit Hilfe seiner Spielobjekte an die Bedürfnisse der Kinder an. Die Spielobjekte bestanden aus einem Set ähnlicher, geometrischer Objekte. Diese waren in ihrer Funktion unbestimmt und konnten. Die Idee, dass sie von den Kindern entdeckt, unterschiedlich genutzt und so in ihren Besitz genommen werden.

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http://architekturfuerkinder.ch/index.php/pioniere/aldo-van-eyck/